Was bringt ein Implantatregister?
Bei jedem Eingriff können Komplikationen wie Infektionen, vermehrte Blutung oder Thrombo-Embolien auftreten. Für den Betroffenen stellt dies meist ein schweres Schicksal dar. Allen Prophylaxemassnahmen zum Trotz lassen sich Komplikationen nicht vollständig vermeiden. Deshalb ist es für Spital und Operateure wichtig zu wissen, ob bei ihnen im Vergleich zu Anderen überdurchschnittlich viele oder unterdurchschnittlich wenige Komplikationen auftreten.
Komplikationen erkennen
Weil in der wissenschaftlichen Literatur nur Vergleichswerte mit geringer Aussagekraft zu finden sind, muss der Qualitätsdurchschnitt für die Versorgung in der Schweiz zunächst ermittelt werden, indem eine möglichst grosse Anzahl von Implantationen über einen langen Zeitraum beobachtet wird. Dies ist der Zweck des Schweizerischen Implantat-Registers SIRIS.
Erst aus dem Vergleich mit dem ermittelten Durchschnittswert, aber auch mit den eigenen früheren Werten, können Spitäler und Operateure ersehen, wie hoch die Qualität ihrer Arbeit wirklich ist. Stellt zum Beispiel ein Spital fest, dass im Vergleich zu anderen Spitälern oder zum eigenen Vorjahresergebnis seine Infektionsrate hoch ist, wird es rasch Korrekturmassnahmen treffen.
Implantatversagen vermeiden
Wie bei allen hoch technischen Verfahren kann es auch in der Endoprothetik zu unerwünschten Ereignissen kommen. Immer wieder finden Implantatversagen grosse mediale Beachtung.
Allen bekannt gewordenen Implantatversagen war gemeinsam, dass längere Zeit verstrich, bis die betroffenen Kliniken und Ärzte realisierten, dass es sich nicht um Einzelfälle, sondern um ein systemisches Problem handelt. Zentral geführte und unabhängige Register hätten die Probleme viel früher erkennen lassen.